Empfänger unbekannt – ein Briefdrama – mit Axel Pape

EMPFÄNGER UNBEKANNT ist ein spannendes Stück Zeitgeschichte sowie eine zeitlose Parabel – und von erschreckender Aktualität. Die Geschichte von Kressmann Taylor zeigt, wie das zersetzende Gift autoritärer Systeme in Gesellschaften eindringt – und welche gewaltsamen Konsequenzen damit verbunden sind.

Der Mikrokosmos der beiden Freunde Max und Martin bildet dabei eine Metapher für Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die vom Virus eines totalitären Systems angegriffen und befallen wird.

Dadurch dass die Geschichte in Form eines Briefwechsels erzählt wird, ist man einerseits, wie ein stiller Eingeweihter, immer sehr nah und unmittelbar am Geschehen; andererseits werden die Vorgänge und Zusammenhänge durch die Distanz der Form umso durchschaubarer und klarer, wie durch eine Projektion, sichtbar. Das ist für mich die Besonderheit und große Qualität dieses Stoffes.

Die Geschichte entwickelt eine unausweichliche Spannung, wartet mit einer ebenso überraschenden wie lakonischen Wendung auf und hat an aktueller Relevanz nichts verloren.“

Axel Pape

 

Termine am kleinen theater, Theatersaal

24.06.2022, 19:30

26.06.2022, 19:30

01.07.2022, 19:30

02.07.2022, 19:30

03.07.2022, 19:30

Axel Pape begann seine Laufbahn am Theater, bevor in den 90er Jahren sein erfolgreiches TV-Debut als Kommissar Severing in der Serie „Die Wache“ gab. In der Folge spielte er u.a. in dem Kinofilm „14 Tage lebenslänglich“, in dem Stauffenberg-Drama „Die Stunde der Offiziere“, in der „Tatort“-Reihe und war in der langjährigen Serie „Im Namen des Gesetzes“ als Staatsanwalt Kampen zu sehen. Die Kinoproduktion „Wir sind jung.Wir sind stark.“ von Burhan Qurbani war 2015 für den Deutschen Filmpreis nominiert. Er spielte in zahlreichen TV-Formaten wie „Lutter“, der „SoKo“-Reihe, „Die Chefin“, „Bettys Diagnose“, „Letzte Spur Berlin“, dem Mehrteiler „Preis der Freiheit“, dem „Zürich-Krimi“ und der ZDF-Serie „Ballouz“. Der München-Tatort „Unklare Lage“ wurde 2021 für den Grimme Preis nominiert.

Von 2014 bis 2018 war Pape zudem Gast am Schauspiel Köln.

In der Spielzeit 21/22 ist er in „Die Reise der Verlorenen“ von Daniel Kehlmann in der Rolle des Kapitän Gustav Schröder zu sehen sowie in der deutschen Uraufführung „Die Liebe Geld“ von Daniel Glattauer.

Mit der szenischen Lesung „Baer und Pape lesen Fassbinders Lola“ wurde er zum Literaturfest Niedersachsen und zum Jubiläum der Biberacher Filmfestspiele 2018 eingeladen („Für die Gäste war es ein mitreißendes Erlebnis, ein wahres Literaturfest.“ – Neue Osnabrücker Zeitung). Aktuell gastiert Pape mit den szenischen Lesungen: „SCHÖNE BESCHERUNG“, „ALL YOU NEED IS LOVE – Liebespaare des Welttheaters“ sowie „Dostojewski – VERBRECHEN UND STRAFE“.

Axel Pape ist Mitglied der Deutschen Filmakademie und Botschafter des Deutschen Kinderhilfswerks.

 

Nach seinen Anfängerjahren am legendären Münchener Theater in der Kreide folgten für Rainer Appel Schauspiel-Engagements in Darmstadt, Esslingen, Mannheim und am Stadtheater Würzburg.

Von 1990 bis 1992 war er zudem Künstlerischer Betriebsdirektor im Mecklenburgischen Landestheater Parchim.

2012 wurde er für seine „herausragende schauspielerische Einzelleistung“ in Strindbergs „Der Vater“ am Schauspiel und Musiktheater Mainfranken mit einem Sonderpreis ausgezeichnet.

In der Schweiz wirkte er an drei Barock-Opern mit und inszenierte von 2016 bis 2019 jährlich die Uraufführungen von Balthasar Alletsee, in denen er auch als Schauspieler mitwirkte.

 

STIMMEN

„Ich habe nie auf weniger Seiten ein größeres Drama gelesen. Diese Geschichte ist meisterhaft, sie ist mit unübertrefflicher Spannung gebaut, in irritierender Kürze, kein Wort zuviel, keines fehlt … Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben.“

ELKE HEIDENREICH

 

„Eine lakonisch-perfekte Brieferzählung erreicht 63 Jahre nach dem amerikanischen Original endlich die Leser in Deutschland.“

DER SPIEGEL

 

„Ein Lehrstück, das Frisch’s «Andorra» in den Schulen begleiten könnte.“

DIE ZEIT

 

INHALT

Die beiden Freunde Max Eisenstein und Martin Schulze haben in San Francisco eine erfolgreiche Kunstgalerie betrieben, bis Martin 1932 mit seiner jungen Familie nach Deutschland zurückkehrt. Die beiden Männer unterhalten fortan einen intensiven Briefwechsel, der ihre familiäre Freundschaft und ihren weltoffenen, liberalen Geist spiegelt.
Während Martin in seiner alten Heimat München mehr und mehr gesellschaftliche Wurzeln schlägt und beginnt, sich mit dem neuen politischen System anzufreunden, macht sich der Jude Max in Amerika Sorgen über die Entwicklungen in Deutschland. Er fürchtet vor allem um seine junge Schwester Gisela, die als Schauspielerin in Berlin arbeitet.
Eines Tages erhält Max einen an seine Schwester in Deutschland geschriebenen Brief mit dem Vermerk zurück: EMPFÄNGER UNBEKANNT – für ihn ein alarmierendes Zeichen.
In Sorge um die Schwester bittet er seinen Freund Martin in Deutschland verzweifelt um Hilfe: tatsächlich wird die junge jüdische Frau von der SA verfolgt und sucht bei Martin Zuflucht. Aber Martin – inzwischen dem neuen politischen System der Nationalsozialisten euphorisch zugetan- verlangt, dass der Briefwechsel der ehemaligen Freunde zu enden hat. Da Briefe aus dem Ausland durch staatliche Organe kontrolliert und zensiert werden, könne und wolle er sich verständlicherweise keinen Kontakt mehr zu einem Juden leisten und damit eine Gefahr für sich und seine Familie heraufbeschwören.
Da trifft Max eine überraschende Entscheidung und das Schicksal der ehemaligen Freunde nimmt eine unerwartete Wendung…

 

Besetzung / Crew Empfänger Unbekannt

Max Eisenstein……………………………………..Axel Pape

Martin Schulze…………………………………Rainer Appel

Regie…………………………………………………..Axel Pape

Kostüm………………………… ………………….Gioia Raspé

Video………………………………. ……………Henning Groß

Grafik & Design……….typ-o-grafikks I Mario Wengler

Fotos……………….Björn Kommerell, Nico Manger, AP

Text……………………………..Kathrine Kressmann Taylor

Verlag……………………………………Per H. Lauke Verlag

Produktion…………………………..Axel Pape Gastspiele

Kooperation……………theaterlust produktions gmbh

Kontakt…………………………. gastspiele@axelpape.de

www.axelpape.de

 

Das kleine theater freut sich über die Gelegenheit diese Inszenierung zu den Endproben und zur Premiere begleiten zu dürfen.